Inhalt:
Die pensionierte Lehrerin Annamirl Hofstetter ist körperlich und geistig noch sehr gut drauf. Als sie beim Spaziergang mit ihren beiden Terriern Loki und Odin zwei Leichen findet, stellt sie mit erstaunen fest, dass sie die beiden Männer kennt. Es handelt sich um den Ehemann ihres Patenkindes und dessen Vater.
Sie meldet den Fund an die Polizei, die den Kommissar Auerbach, ein bayrisches Urgestein, und seinen jungen unerfahrenen Assistenten Patrick schickt. Annamirl traut den beiden nicht allzu viel zu, obwohl sie in Patrick einen ehemaligen Schüler erkennt. Ihr Eindruck: Die beiden verdächtigen die Ehefrauen der beiden Ermordeten.
Sie beginnt selbst zu ermitteln und liefert am Ende den entscheidenden Hinweis, der zur Verhaftung der Person führt, die für die Ermordung der beiden Opfer verantwortlich ist.
Bewertung:
Die Protagonistin Frau Hofstetter ist perfekt gelungen: Sie wirkt im Verhalten und ihrer Rede empathisch, energisch, zielstrebig und insgesamt sehr sympathisch. Auch die anderen Figuren können überzeugen.
Die Sprache zeichnet sich durch viele spannende Dialoge aus, obwohl ich mich ein wenig am bayrischen Dialekt gestört habe. Aber das ist mein Problem, andere finden das wahrscheinlich besonders gelungen. Ich selbst tue mich da schwer, obwohl meine eigenen Krimis ebenfalls Regionalkrimis (aus dem Isar-Loisachtal) sind. Dort wird hochdeutsch gesprochen.
Nebenbei erfährt man einiges über die Methoden von Hackern und den davon ausgehenden Gefahren. Ich bin da kein Experte, aber es wirkt sehr überzeugend.
Der Fall und die Aufklärung sind so spannend und plausibel konzipiert, dass ich bis weit nach Mitternacht gelesen habe, um endlich die Lösung zu kennen.
Fazit:
Spannend, unterhaltsam, viel Humor, tolle Dialoge: Der Krimi verdient auf jeden Fall 5 Sterne. Die Hauptperson Annamirl sagt an einer Stelle im Buch: »… ich lese gern Krimis. Obwohl ich die englischen den deutschen vorziehe …«. Würde sie diesen Krimi von Ruth M. Fuchs kennen, würde sie ganz sicher ergänzen: »… es sei denn, es handelt sich um einen Krimi aus dem Dachauer Moos von Ruth M. Fuchs.«
Gerhard Etzel